Rundbrief Oktober 2023
An die Mitglieder, Freunde und Förderer der Luther-Gesellschaft Zum Reformationstag 2023
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder der Luther-Gesellschaft,
vom 29. September bis zum 1. Oktober fand in Eisenach und auf der Wartburg unsere Tagung „Lebendiger Glaube. Katechismen in Geschichte und Gegenwart“ statt. Sie war nicht nur erfreulich gut besucht, sondern auch durch die Qualität der Vorträge und die Stimmigkeit des Programms ausgezeichnet. Die Zusammenarbeit mit der Wartburg-Stiftung, insbesondere mit Herrn Andreas Volkert, hat sich auch nach der erzwungenen Pause bewährt. Die Vorträge werden, wie üblich, in der Zeitschrift LUTHER veröffentlicht werden.
Neben der Arbeit im Hainstein besuchten die Teilnehmer die Wartburg, danach fand die Mitgliederversammlung statt. In ihr wurde ein neuer Vorstand gewählt. Erster Präsident ist nun Professor Dr. Notger Slenczka (Berlin), Zweite Präsidentin Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (Schwerin).
Als Besitzer wurden gewählt Dr. Brinja Bauer (Kiel), Prof. Dr. Albrecht Beutel (Münster), Dr. Hannah Kreß (Münster), Pfarrer Dr. Michael Lapp (Linsengericht-Großenhausen) und Prof. Dr. Wolf-Friedrich Schäufele (Marburg). Schließlich haben wir in der Kapelle der Wartburg einen Gottesdienst zum Michaelisfest gefeiert.
Im vergangenen Jahr hatten wir dem Vorstand angekündigt, dass wir für eine weitere Amtszeit nicht noch einmal kandidieren würden. Wir bedanken uns auch auf diesem Wege für die immer gute, erfreuliche und dem Wohl der Gesellschaft und der Sache Luthers und der Reformation dienende Zusammenarbeit mit dem bisherigen Vorstand und für das Interesse und die Treue unserer Mitglieder. Wir freuen uns über den gelungenen Übergang und wünschen dem neuen Vorstand Glück und Erfolg in seinen Tätigkeiten und in allem Gottes Segen.
Wir wünschen Ihnen allen eine gesegnete Zeit und grüßen Sie herzlich
Ihre
Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Johannes Schilling | Dr. Mareile Lasogga |
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder, liebe Freunde der Luther-Gesellschaft,
der Wechsel in der Präsidentschaft bedeutet Abschied und Neuanfang, einen Neuanfang freilich, der von großer Dankbarkeit gegenüber dem scheidenden Ersten Präsidenten und der Zweiten Präsidentin geprägt ist. Wir haben diesen Dank auf der Mitgliederversammlung ausgesprochen – Sie werden das im nächsten Heft der Zeitschrift LUTHER nachlesen können. Die beiden Präsidenten hinterlassen ein wohlbestelltes Haus und haben mit ihrer Präsidentschaft wirklich Maßstäbe gesetzt! Daher auch hier noch einmal im Namen des Vorstands und im Namen der Luther-Gesellschaft einen ganz herzlichen Dank!
Es hat sich im Laufe der Geschichte der Luther-Gesellschaft als gut erwiesen, wenn der Erste Präsident oder Präsidentin aus der Wissenschaft stammt, der Zweite Präsident oder Präsidentin eine Person im kirchenleitenden Amt ist. Wir sind auch mit dieser Wahl so verfahren; eine kurze Vorstellung:
Frau Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt ist die Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) mit Sitz in Schwerin. Sie stammt aus der Braunschweigischen Landeskirche; sie ist die Stellvertretende Leitende Bischöfin der VELKD, ab Dezember 2023 Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (LWB) und Vizepräsidentin des LWB. Sie wird in die Arbeit der Luther-Gesellschaft auch die Perspektive des Luthertums außerhalb von Deutschland einbringen.
Prof. Dr. Notger Slenczka ist Professor für Systematische Theologie an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, er ist dort auch Universitätsprediger, war fast 20 Jahre lang Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses der EKD, VELKD und UEK für Kirche und Judentum und ist Mitglied des Theologischen Ausschusses der VELKD.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Vorstand und Beirat und darauf, möglichst viele Mitglieder der Luther-Gesellschaft auf den Tagungen kennenzulernen und neue Mitglieder gewinnen zu können.
Die Luther-Gesellschaft wurde gegründet, um das Erbe der Wittenberger Reformation in Erinnerung zu halten – nicht im Sinne einer rein historischen Erinnerung an etwas unrettbar Vergangenes, sondern geleitet von der Überzeugung, dass die damals gewonnenen Einsichten auch in der Gegenwart für die Kirche, für jeden einzelnen Christenmenschen, aber eben auch für die Gesellschaft heilsam und lebensdienlich sind. Die Einsicht, dass die Christenheit in einer nichtchristlichen Umgebung lebt und leben soll, ist ein wesentliches Element in Luthers Zwei-Reiche-Lehre; damit verbindet sich aber die Einsicht, dass die Christenmenschen zum Dienst an genau dieser Gesellschaft und am Gemeinwohl berufen sind, denn, wie Luther in seiner Freiheitsschrift schreibt: „Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan. Und ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“
Der Dienst der Christenmenschen hat viele Gestalten; sicher aber gehört dazu die Fürbitte, besonders für Menschen in Bedrängnis und Verfolgung, in Krieg und Bürgerkrieg, und im Moment ganz besonders für den durch den Terror der Hamas angegriffenen Staat Israel.
An diese Einsicht erinnern wir uns, unsere Kirche und die Gesellschaft, in der wir leben, am Reformationstag, dem Jahrestag des Thesenanschlags am 31. Oktober 1517. Dafür, dass die Luther-Gesellschaft auch in den nächsten Jahren dieser Aufgabe gerecht wird, wollen wir uns mit Ihnen einsetzen.
Mit herzlichem Gruß
Ihre
Prof. Dr. Notger Slenczka | Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt |
Erster Präsident | Zweite Präsidentin |