gegründet 1918 in Wittenberg

Martin-Luther-Preis 2012: Doreen Zerbe

Am Freitag, den 21. September 2012 wurde der diesjährige Martin-Luther-Preis für den akademischen Nachwuchs in der Schlosskirche in Wittenberg verliehen. Die Kunsthistorikerin Frau Dr. Doreen Zerbe aus Leipzig erhielt ihn für ihre Dissertation „Ein frölich Urstend mir verley“ Grab- und Gedächtnismale als Zeugnis lutherischer Memorialkultur am Beispiel der Ausstattung der Wittenberger Stadtkirche St. Marien im 16. Jahrhundert.

Die Arbeit bietet erstmalig einen umfassenden Blick auf die erhaltenen Monumente, von denen etliche von bedeutenden Künstlern wie Lucas Cranach d. J. oder Sebastian Walther geschaffen wurden. Zudem wurden auf der Basis von Quellen auch verlorene Ausstattungsstücke rekonstruiert, um ein relativ authentisches Bild von der Stadtkirche als Begräbnis- und Memorialort der Wittenberger Gemeinschaft im 16. Jahrhundert zu zeichnen. Viele der hier bestatteten und mit Denkmalen bedachten Personen standen in enger Verbindung zur Wittenberger Reformation um Martin Luther und Philipp Melanchthon, so dass die Stadtkirche mit ihren Monumenten neben dem Lutherhaus und der Schlosskirche als ein wichtiger Bestandteil des Erinnerungsortes Wittenberg beschrieben wird.

Bild von Frau Dr. Doreen ZerbeDoreen Zerbe wurde 1973 in Neustrelitz geboren. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Pharmazeutisch-Technischen Assistentin und legte 1996 auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur ab. Im Anschluss studierte sie Kunstgeschichte, Mittlere und Neuere Geschichte und Evangelische Theologie an der Universität Leipzig.

Seit 2002 war Frau Zerbe als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Kustodie der Universität Leipzig sowie als freie Kunsthistorikerin im Dienst verschiedener Stiftungen tätig. Seit September 2011 ist sie Post-Doc-Stipendiatin der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung mit einem Forschungsvorhaben zur Kommunikation Wittenbergischer Lehrautorität im Bild des 16. Jahrhunderts sowie Lehrbeauftragte im Bereich Christliche Kunst an der Theologischen Fakultät in Leipzig.

Frau Zerbe ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern.

letzte Änderung: Donnerstag, 06. Oktober 2022